Hochschulallianz für den Mittelstand sieht die Notwendigkeit der Gründung einer Deutschen Transfergemeinschaft bestätigt
Berlin 15.02.2021. „Deutschland gehört, gemessen an den Innovationsausgaben, zu den innovationsfreudigsten Ländern der Welt“, so Prof. Achim Wambach. Auf der Pressekonferenz am vergangenen Freitag stellte der Leiter des ZEW Mannheim gemeinsam mit Bundesforschungsministerium Anja Karliczek die Ergebnisse der Innovationserhebung 2020 zum innovationsgeschehen in der deutschen Wirtschaft vor. Im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung untersuchte das ZEW Mannheim gemeinsam mit dem Institut für angewandte Sozialwissenschaften (infas) und dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) die Innovationsaktivitäten für das Jahr 2019 sowie Planzahlen für die Jahre 2020 und 2021. Aus Sicht der Hochschulallianz für den Mittelstand (HAfM) leitet sich daraus nochmal dringlicher die Umsetzung der Idee einer Deutschen Transfergemeinschaft (DTG) ab.
“Die Innovationspotenziale des Mittelstands brauchen eine systematische Unterstützung. Aufgrund der im Mittelstand vielfach knappen Personalstrukturen, braucht es dafür strategische Kooperationen im Bereich der angewandten Forschung und Entwicklung. Hochschulen für angewandte Wissenschaften bieten sich hier als Kooperationspartner geradezu an“, so der Vorsitzende des HAfM Prof. Dr.-Ing. Peter Ritzenhoff. Laut der Studie wird die Schere zwischen den Entwicklungen von Großunternehmen zu klein- und mittelständischen Unternehmen (KMU) nochmal größer. Für 2020 planen die KMU laut der Studie sogar mit deutlichen Einschnitten von 8,7 Prozent. Die Bundesforschungsministerin Anja Karliczek sagt dazu, “dass der internationale Wettbewerb härter wird und wir unseren Blick gerade auf die kleinen und mittleren Unternehmen in unserem Land richten müssen.“ Gleichzeitig hat die Ministerin im Hinblick auf die Pandemiebekämpfung darauf hingewiesen, dass uns Wissenschaft und Technologie aus der Krise helfen.
Dabei sind die Forschungserfolge im Zusammenhang mit der Impfstoffentwicklung aus Sicht der HAfM unbestritten und beeindruckend. Jedoch scheint es bei der gezielten Technologieförderung noch Entwicklungsbedarf zu geben. Dies wird durch die nicht nur schwachen, sondern sogar zunehmend weiter schwächer werdenden Innovationsausgaben von KMU mehr als deutlich. „Durch die Umsetzung einer DTG würde gezielt die systematische Weiterentwicklung von Ideen, Konzepten und Projekten verfolgen, die der Grundlagenforschung entwachsen sind, aber noch deutlich vor der Markteinführung stehen“, so Prof. Dr.- Ing. Ritzenhoff. Wie schon der Wissenschaftsrat festgestellt habe, lege die Innovationsförderung heute an vielen Stellen das Konzept von regionalen oder nationalen Innovationsökosystemen oder Innovationsnetzwerken zugrunde. Für die Förderung solcher Innovationsökosysteme bedarf es jedoch neuer Instrumente. Die mit einer DTG verbundenen Ideen und Ansätze bieten eine Lösung dazu.
Schließlich entstehen aus erfolgreichen Entwicklungsprojekten Innovationen im Mittelstand. Zudem tragen neben dem Wissens- und Know-how-Transfer auch der PersonalTransfer von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern aus den 2 HAW dazu bei, dass die Fachkompetenz bei den Unternehmen in der Folgezeit gesichert ist.
Pressekontakt:
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Die Hochschulallianz für den Mittelstand ist ein bundesweiter Verbund anwendungsorientierter Hochschulen. Die Mitgliedshochschulen fühlen sich den kleinen und mittelständischen Unternehmen ihrer Region als Rückgrat der deutschen Wirtschaft verpflichtet. Sie verfügen über langjährige gewachsene Forschungskooperationen mit regionalen Unternehmen und bilden durch ein arbeitsmarktbezogenes und anwendungsnahes wissenschaftliches Studium deren künftige Fachund Führungskräfte aus. Die Hochschulen sind Impulsgeber für das Innovationsgeschehen im Mittelstand und tragen so zur Sicherung von Fortschritt und Wohlstand bei. An den aktuell zwölf Mitgliedshochschulen der Allianz studieren mehr als 100.000 Studierende in ca. 520 Studiengängen.