Hochschulallianz für den Mittelstand begrüßt die Schwerpunkte im Bereich Hochschulen und Mittelstand
Am 9. April haben CDU, CSU und SPD nach knapp vier Wochen Verhandlungen ihren Koalitionsvertrag vorgestellt. Darin enthalten sind wegweisende Zielsetzungen im Bereich Hochschulen und Mittelstand, die seitens der Hochschulallianz für den Mittelstand (HAfM) ausdrücklich befürwortet werden. „Die künftige Regierung will laut Koalitionsvertrag u.a. den Technologietransfer von Hochschulen in die Wirtschaft unterstützen und eine Dachmarke „Initiative Forschung & Anwendung“ mit drei Säulen schaffen, in der insbesondere die Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) berücksichtigt werden“, lobt die Vorsitzende der HAfM Prof. Dr.-Ing. Kira Kastell die vorgestellten Pläne. „Es wird deutlich, dass sich die künftige Regierung der Bedeutung von HAW in den Regionen bewusst ist.“ Die 16 in ganz Deutschland ansässigen Mitgliedshochschulen fühlen sich den regionalen Innovationsökosystemen und damit vor allem dem Mittelstand verpflichtet. Vor diesem Hintergrund ist es aus Sicht der Mitgliedshochschulen wichtig, dass mit der Umsetzung der Maßnahmen zur Stärkung der Kooperation von HAW mit mittelständischen Unternehmen zeitnah begonnen wird.
Der Koalitionsvertrag 2025 formuliert starke Schwerpunkte in den Bereichen Hochschulen und Mittelstand. Auch die Mitglieder der HAfM setzen sich im engen Schulterschluss von Wissenschaft und Wirtschaft in ihren Regionen und Kommunen dafür ein:
- Verantwortung in der und für die Region wahrnehmen,
- Kooperationen zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik stärken,
- Transformationsprozesse gemeinsam gestalten sowie
- Fachkräfte gemeinsam entwickeln.
„Diese Aspekte finden sich auch in diversen Punkten des Koalitionsvertrags wieder“, so der Geschäftsführer der HAfM Prof. Dr.-Ing. Peter Ritzenhoff. So spiele die Stärkung der Hochschulen als Weiterbildungsorte sowie die Beschleunigung des Transfers eine große Rolle im Koalitionsvertrag. In ihrer Agenda für die regionale Mittelstandskooperation hat die HAfM bereits im vergangenen Jahr festgestellt, dass HAW auf die spezifischen Bedarfe mittelständischer Unternehmen beispielsweise in der Weiterbildung, im Technologietransfer ganz allgemein und in der Digitalisierung im Besonderen eingehen. Sowohl technologische wie auch soziale Innovationen werden durch die regionale Partnerschaft von Mittelstand und Hochschulen auf den Weg gebracht (https://hochschulallianz.de/wp-content/uploads/2024/06/Hochschulallianz_Agenda_mobil.pdf). Erfreulich ist, dass im Koalitionsvertrag ausdrücklich die Konsortialführerschaft der HAW beim „Transferbooster“ mit den Transfer-Programmen des BMBF inklusive DATI-Pilot vorgesehen ist und HAW angemessen am Förderaufkommen der DFG beteiligt werden sollen. „Natürlich ist daran zu arbeiten, dass die Ausstattung der „Deutschen Anwendungsforschungsgemeinschaft“ (DAFG) angemessen sein muss“, so Prof. Kastell.
„Wir freuen uns, dass auch die Bedeutung des Mittelstands für die Wettbewerbsfähigkeit der Deutschen Wirtschaft eine besondere Beachtung im Koalitionsvertrag erfährt“, so Prof. Ritzenhoff. Die Mitglieder der HAfM kooperieren eng mit dem Mittelstand sowohl durch ihre Forschung als auch im gegenseitigen Transfer mit der regionalen Wirtschaft nicht zuletzt in den Bereichen Cybersecurity und künstliche Intelligenz. Bislang stellen etablierte Fördermechanismen für den Mittelstand oft große bürokratische Hürden dar – auch diese werden ins Visier genommen. Ein zentrales gemeinsames Anliegen von Hochschulen und mittelständischen Unternehmen ist daher der Abbau von Bürokratie. Bei gemeinsamen Drittmittelprojekten mit Partnern aus dem Mittelstand braucht es beispielsweise schlankere Prozesse und unkompliziertere Vorgaben.
„Es gilt jetzt das Potential von HAW im Bereich Transfer und Mittelstand für die Zukunft zu heben“, so Prof. Kastell. Daran wirken die Mitglieder der HAfM gerne im Schulterschluss mit dem Mittelstand mit.
Foto: Vorsitzende der Hochschulallianz für den Mittelstand Prof. Dr.-Ing. Kira Kastell, Quelle: Helen Sobiralski