HAW sind im neuen Förderprogramm antragsberechtigt
Berlin, 24.10.2022. Mit ihrem neuen Förderinstrument setzt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ein richtungsweisendes Zeichen für Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW). In der am 20. Oktober 2022 gestarteten Ausschreibung „Forschungsimpulse“ (FIP) sind explizit HAW zur Antragstellung aufgerufen. „Als Hochschulallianz für den Mittelstand (HAfM) begrüßen wir die Entwicklung zu einer stärkeren Einbindung von HAW in die Forschungsprogramme der DFG ausdrücklich“, so der HAfM-Vorsitzende Prof. Dr.-Ing. Peter Ritzenhoff. Die von der DFG zusätzliche Fördermaßnahme, die sich spezifisch an HAWs richtet, biete die Möglichkeit Forschungsverbünde mit erkenntnisorientierten Forschungsideen zusammenzuführen und unterstütze HAW bei der Schärfung des wissenschaftlichen Profils.
Alle HAW in Deutschland haben in den Jahren von 2006 bis 2020 ihre Drittmitteleinnahmen mit nunmehr über 800 Millionen Euro pro Jahr mehr als vervierfacht. Der Anteil an DFG-Mitteln spielt dabei derzeit noch keine signifikante Rolle. Das neue Förderinstrument „Forschungsimpulse“ trägt nun dazu bei, dass bei der Vergabe von Forschungsmitteln durch die DFG die deutlich gestiegene Forschungsexpertise und auch Forschungsaktivität an HAW anerkannt wird. „Besonders positiv im Ansatz der Forschungsimpulse ist die auf fünf Jahre angelegte Förderdauer, die eine nachhaltige Stärkung von Forschungsschwerpunkten ermöglicht. Auch die themenoffene und interdisziplinäre angelegte Ausrichtung der Ausschreibung unterstützen wir“, stellt Prof. Ritzenhoff heraus. Dass neben wissenschaftlichen Publikationen auch Praxiserfahrung als wesentlicher Qualifikationsnachweis angeführt werden kann, unterstützt die Notwendigkeit zur Weiterentwicklung des wissenschaftlichen Reputationssystems um stärker transferorientierte Elemente.
Mit den Forschungsimpulsen wird die Reihe der Initiativen der DFG zur stärkeren Einbindung von HAW z.B. bei der Förderung von Großgeräten und zur Internationalisierung fortgesetzt. In diesem Rahmen sind auch Delegationsreisen zur internationalen Forschungsvernetzung zu sehen. Dr. Muriel Helbig, Vizepräsidentin des Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und Mitglied des HAfM-Vorstands betont: „Die von uns zu bewältigenden Aufgaben beispielsweise bezüglich der globalen Nachhaltigkeitsziele sind so groß, dass wir es uns nicht länger leisten können, das bei den HAW liegende Potenzial in der angewandten Forschung und dem Transfer sowie die Vernetzungsstärke nicht voll auszuschöpfen.“
Das neue DFG-Programm soll pro Runde 5–7 Vorhaben in die Förderung aufnehmen. Es ist daher davon auszugehen, dass die Ausschreibung auf ein großes Interesse stoßen und das Auswahlverfahren sehr kompetitiv verlaufen wird. „Auch wenn das Ziel zur Vergabe von einem Prozent der DFG-Forschungsmittel an HAW noch bescheiden ist: Es ist ein Anfang“, so Prof. Ritzenhoff. Ein Anfang, der in die richtige Richtung weist und vielleicht einen Zauber auslöst.