„Die DATI muss schnell kommen“

Hochschul­allianz für den Mit­tel­stand kri­ti­siert Ver­zö­ge­rung bei der Einrichtung

 

 

Der Kabi­netts­be­schluss zur Grün­dung der Deut­schen Agen­tur für Trans­fer und Inno­va­ti­on (DATI) ver­zö­gert sich — der­zeit ist mit einem Kabi­netts­be­schluss zur Frei­ga­be der Mit­tel vor der Som­mer­pau­se nicht mehr zu rech­nen. Die Hochschul­allianz für den Mit­tel­stand (HAfM) sieht dar­in eine Gefahr für die Trans­fer- und Inno­va­ti­ons­för­de­rung. „Wenn ein Kabi­netts­be­schluss zur Ein­rich­tung nicht zeit­nah erfolgt, droht dem durch Hoch­schu­len für ange­wand­te Wis­sen­schaf­ten ange­trie­be­nen Inno­va­tions- und Trans­fer­pro­zess für den Stand­ort Deutsch­land ein her­ber Rück­schlag“, so Prof. Dr.-Ing. Kira Kas­tell, Vor­sit­zen­de der HAfM.

Eine inten­si­ve­re Trans­fer­för­de­rung wird seit acht Jah­ren von den Hoch­schu­len für ange­wandte Wis­sen­schaf­ten gefor­dert, ins­be­son­de­re um die Poten­zia­le von regio­na­len Innova­tionsökosystemen zu stär­ken. Nach ver­schie­de­nen Papie­ren, Work­shops und Kon­fe­ren­zen u.a.des Bad Wies­se­er Krei­ses wie auch der Hochschul­allianz für den Mit­tel­stand hat die Bundes­regierung 2021 die Ein­rich­tung der Deut­schen Agen­tur für Trans­fer und Inno­va­ti­on (DATI) in ihren Koali­ti­ons­ver­trag auf­ge­nom­men. „Als HAfM begrü­ßen wir sehr, dass das BMBF sich der The­ma­tik inten­siv angenom­men hat, Kon­zep­te kon­kre­ti­siert, Stake­hol­der­ge­sprä­che geführt, eine Gründungs­kommission gebil­det und bereits einen ers­ten DATI­pi­lot mit zwei För­der­li­ni­en gestar­tet hat“, so der HAfM-Geschäfts­füh­rer Prof. Dr.-Ing. Peter Rit­zen­hoff. Es sei daher not­wen­dig, dass mit den am 4. Juli der Bun­des­mi­nis­te­rin über­reich­ten und vor­ge­stell­ten Emp­feh­lun­gen der Grün­dungs­kom­mis­si­on die DATI schnell komme.

Zur Grün­dung der DATI weist die HAfM auf fol­gen­de sie­ben Punk­te hin:

  1. Die vom BMBF initi­ier­te Aus­schrei­bung zum DATI­pi­lot hat einen Nerv getrof­fen, durch den offen­sicht­lich bis­her noch nicht genutz­te Inno­va­ti­ons­po­ten­zia­le adres­siert wurden.
  2. Gera­de die Hoch­schu­len für ange­wand­te Wis­sen­schaf­ten neh­men durch ihre inten­si­ven Ver­bin­dun­gen zu Unter­neh­men und Gesell­schaft eine Schlüs­sel­rol­le bei Inno­va­ti­ons­vor­ha­ben in den Regio­nen wahr.
  3. Die Ein­rich­tung der DATI muss umge­hend vom Kabi­nett beschlos­sen wer­den, damit die­se die nie­der­schwel­li­gen trans­fer- und inno­va­ti­ons­för­dern­den Projekt­ausschrei­bungen fort­ge­setzt wer­den können.
  4. Die Agen­tur muss dabei so auf­ge­stellt wer­den, dass sie die unbe­dingt not­wen­di­gen Opti­mie­run­gen der Ver­fah­rens­ab­läu­fe ent­wi­ckeln und umset­zen kann.
  5. Soll­te es bei der Ein­rich­tung der DATI zu Ver­zö­ge­run­gen kom­men, soll­ten die bereits adres­sier­ten Mit­tel in die För­de­rung von Trans­fer- und For­schungs­pro­jek­ten ins­be­son­de­re von Hoch­schu­len für Ange­wand­te Wis­sen­schaf­ten fließen.
  6. Eine zen­tra­le Betei­li­gung von Hoch­schu­len für ange­wand­te Wis­sen­schaf­ten bei den Inno­va­tions-Com­mu­ni­ties z.B. in Form einer Kon­sor­ti­al­füh­rer­schaft ist not­wen­dig, um den Inno­va­tions-Poten­zia­len für die Regio­nen deut­lich mehr Kraft zu verleihen.
  7. Mit­tel­fris­tig braucht die DATI ein in agi­len För­der­pro­zes­sen ein­ge­setz­tes Mit­tel­vo­lu­men von 1 Mil­li­ar­de Euro pro Jahr.

Ins­ge­samt for­dert die HAfM, eine schnel­le Ein­rich­tung der DATI. Eine Ver­schlep­pung des Ein­rich­tungs-Pro­zes­ses wür­de zu einem gro­ßen Ver­trau­ens­ver­lust bei den HAWs füh­ren. Die Erfah­run­gen und Erkennt­nis­se aus dem DATI­pi­lo­ten könn­ten damit schnell ver­lo­ren gehen. Wenn ein ent­spre­chen­der Kabi­netts­be­schluss nicht zeit­nah erfolgt, blei­ben vie­le Poten­zia­le der durch die  Hoch­schu­len für ange­wand­te Wis­sen­schaf­ten ange­trie­be­nen Inno­va­tions- und Trans­fer­pro­zess für den Stand­ort Deutsch­land ungenutzt.