Digi­tal Mar­ke­ting Ret­port 2022

Hochschule Hamm-Lippstadt

Coro­na-Schub wirkt auf Digi­ta­li­sie­rung von Unter­neh­men weni­ger stark als angenommen

For­schen­de der Hoch­schu­le Hamm-Lipp­stadt (HSHL) haben in einer Fol­ge­stu­die die digi­ta­len Kun­den­kon­takt-Mög­lich­kei­ten bei klei­nen und mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­men (KMU) in der Regi­on Ost­west­fa­len-Lip­pe (OWL), Dort­mund und Hamm unter­sucht. Ihre Befra­gung aus 2021, deren Ergeb­nis­se jetzt im “Digi­tal Mar­ke­ting Moni­tor 2022” ver­öf­fent­licht wur­den, zeigt: Obwohl digi­ta­le Kun­den­schnitt­stel­len mehr­heit­lich als sehr wich­tig bewer­tet wer­den, ist das Enga­ge­ment der Unter­neh­men in die­sem Bereich noch deut­lich aus­bau­fä­hig. Ein Vier­tel der befrag­ten Unter­neh­men gibt sogar an, sei­ne Kun­din­nen und Kun­den digi­tal nicht errei­chen zu können.

Der aktu­el­len Stu­die gin­gen zwei Befra­gun­gen vor­an, die im Früh­jahr und Herbst 2021 durch­ge­führt wur­den. “Das Ziel der neus­ten Stu­die war es her­aus­zu­fin­den, inwie­weit KMU im digi­ta­len Kun­den­kon­takt auf­ge­stellt sind, ob sie die digi­ta­len Kanä­le ihrer Lie­fe­ran­ten nut­zen und ob sich der Digi­ta­li­sie­rungs­grad seit der Coro­na­vi­rus-Pan­de­mie ver­än­dert hat”, so Mar­cel Hil­de­brand, einer der Autoren der Stu­die und wis­sen­schaft­li­cher Mit­ar­bei­ter an der HSHL.

Zwar gewin­nen Social-Media-Kanä­le und Video­kon­fe­renz­tools an Bedeu­tung, alle wei­te­ren digi­ta­len Kun­den­schnitt­stel­len, wie bei­spiels­wei­se Instant-Mes­sen­ger, digi­ta­le Bezahl­sys­te­me oder Online­shops, schei­nen für vie­le Unter­neh­men noch weni­ger wich­tig zu sein, zumin­dest so lan­ge es um den eige­nen Shop als Ver­triebs­ka­nal geht. Denn fast jedes zwei­te Unter­neh­men kauft selbst online ein. Vor allem in der Coro­na-Kri­se hat sich der Beschaf­fungs­pro­zess bei ca. 38 Pro­zent der Unter­neh­men zuneh­mend digitalisiert.

Nur 10 Pro­zent der KMU sam­meln voll­um­fäng­lich digi­ta­le Kundendaten

Den­noch beschäf­tigt sich ins­ge­samt nur jedes zwei­te Unter­neh­men mit den Mög­lich­kei­ten, die der digi­ta­le Kun­den­kon­takt mit sich bringt und nur ca. 10 Pro­zent der KMU sam­melt und ana­ly­siert sei­ne digi­ta­len Kun­den­da­ten voll­um­fäng­lich. “Seit der Coro­na-Pan­de­mie, hat sich der Ana­ly­se­grad kaum ver­än­dert, und dass obwohl gera­de hier das Poten­zi­al in der Digi­ta­li­sie­rung liegt”, stellt Prof. Dr. Uwe Klein­kes, Lehr­ge­biet “Tech­no­lo­gie­mar­ke­ting”, in der Stu­die fest. Dies hän­ge wahr­schein­lich auch mit der anhal­ten­den Res­sour­cen­pro­ble­ma­tik zusam­men. Es fehlt an Zeit und Bud­get, aber vor allem am geeig­ne­ten Fach­per­so­nal. Ins­ge­samt scheint die Kom­pe­tenz von KMU im Hin­blick auf digi­ta­le Kun­den­schnitt­stel­len auch wäh­rend der Coro­na-Kri­se nicht zuzu­neh­men. Posi­tiv ist immer­hin, dass die von den KMU genann­ten Chan­cen die Her­aus­for­de­run­gen überwiegen.

Die aktu­el­le Stu­die ist Teil des Pro­jekts digital-verbunden.net. Gemein­sam mit den Pro­jekt­part­nern Inno­Zent OWL e.V. und der Wirt­schafts­för­de­rung Dort­mund, beschäf­tigt sich das Pro­jekt “Digital.Verbunden.” mit der Ver­net­zung zwi­schen Unter­neh­men und Exper­tin­nen und Exper­ten aus Wirt­schaft und Wis­sen­schaft. KMU sol­len Unter­stüt­zung bekom­men, um neue Lösun­gen im digi­ta­len Kun­den­kon­takt anzugehen.

Der Digi­tal Mar­ke­ting Moni­tor wird mit Unter­stüt­zung der IHK Ost­west­fa­len, der IHK Lip­pe, der IHK Dort­mund sowie der Wirtschafts­för­de­rung Hamm durchgeführt.

Das Vor­ha­ben “Digi­ta­le Kun­den­schnitt­stel­le” wird aus Mit­teln des Euro­päi­schen Fonds für regio­na­le Ent­wick­lung (EFRE) sowie vom Land NRW gefördert.