Digi­ta­le Qua­li­fi­zie­rung für den baye­ri­schen Mittelstand

Digitale Qualifizierung für den bayerischen Mittelstand

Die TH Nürn­berg hat ein digi­ta­les Qua­li­fi­zie­rungs­pro­gramm ent­wi­ckelt, das baye­ri­sche Unter­neh­men im Maschi­nen- und Anla­gen­bau für vir­tu­el­le Inbe­trieb­nah­men befä­higt. Das Kon­zept bedient sich jüngs­ten Ergeb­nis­sen der For­schung im Bereich des digi­ta­len Zwil­lings und ist modu­lar aufgebaut. 

Im Bereich des Maschi­nen- und Anla­gen­baus ist die Inbe­trieb­nah­me einer der wich­tigs­ten und gleich­zei­tig kri­tischs­ten Mei­len­stei­ne. Spe­zia­li­sier­tes Fach­per­so­nal nimmt die Anla­ge im Unter­neh­men erst­ma­lig in Betrieb und tes­tet deren Funk­ti­ons­fä­hig­keit. Auf­grund des hohen finan­zi­el­len Auf­wands und der ein­ge­schränk­ten Rei­se­mög­lich­kei­ten in Pan­de­mie­zei­ten rückt die Vir­tu­el­le Inbe­trieb­nah­me (VIBN) immer mehr in den Fokus der Fir­men. Durch die Simu­la­ti­on einer Maschi­ne, Anla­ge oder gan­zen Fabrik – dem soge­nann­ten digi­ta­len Zwil­ling – kann die Inbe­trieb­nah­me orts­un­ab­hän­gig vir­tu­ell erfolgen.

Der­zeit ist die VIBN haupt­säch­lich gro­ßen inter­na­tio­na­len Fir­men vor­be­hal­ten. In klei­nen, mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­men (KMU) fehlt häu­fig Per­so­nal mit ent­spre­chen­der Qua­li­fi­zie­rung. Schu­lungs­maß­nah­men gehen oft mit gro­ßem finan­zi­el­lem und zeit­li­chem Auf­wand ein­her und sind sel­ten auf die spe­zi­el­len Anfor­de­run­gen der KMU ange­passt. Die Tech­ni­sche Hoch­schu­le Nürn­berg Georg Simon Ohm reagiert dar­auf und rüs­tet den Mit­tel­stand für den inter­na­tio­na­len Wettbewerb.

Unter Lei­tung von Prof. Dr. Ronald Schmidt-Vol­lus ent­wi­ckel­te das For­schungs­team im Pro­jekt Digi­Q­Bay – kurz für Digi­ta­li­sie­rung und vir­tu­el­le Inbe­trieb­nah­me zur Stär­kung der Zukunfts­fä­hig­keit für die pro­du­zie­ren­de Indus­trie Bay­erns — ein ziel­grup­pen­ori­en­tier­tes Schu­lungs­pro­gramm für VIBN, das auf dem Kon­zept des digi­ta­len Zwil­lings basiert, modu­lar auf­ge­baut ist und dadurch kon­kret auf die Bedürf­nis­se der Fir­men ange­passt wer­den kann.

In der Schu­lung ler­nen die teil­neh­men­den Per­so­nen die Grund­la­gen des digi­ta­len Fabrik­be­triebs sowie den Auf­bau eines digi­ta­len Zwil­lings. Zudem wer­den Pro­zess­ab­läu­fe für erfolg­rei­ches Durch­füh­ren von VIBN-Pro­jek­ten auf­ge­zeigt sowie kon­kre­te Pro­jek­te emp­foh­len. Auf­grund der maß­ge­schnei­der­ten Qua­li­fi­zie­rung kön­nen die Fir­men die Pro­jek­te anschlie­ßend unkom­pli­ziert in ihre eige­ne Wert­schöp­fungs­ket­te überführen.

Ziel­grup­pen des Schu­lungs­an­ge­bots sind mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­men in Bay­ern aus den Berei­chen Kom­po­nen­ten­her­stel­lung, Sys­tem­in­te­gra­ti­on sowie Maschi­nen- und Anlagenbau.

Foto: Digi­q­bay Quel­le: Hoch­schu­le Nürnberg