Hochschulallianz für den Mittelstand zu den Koalitionsverhandlungen
Die Etablierung einer Innovationsagentur zur Transförderung rückt zum Auftakt der Koalitionsverhandlungen für eine gemeinsame Bundesregierung in den Fokus der politischen Agenda. Schließlich sind sich SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP laut den Ergebnissen der Sondierungen einig darüber, Innovation zu fördern und neue Wettbewerbsfähigkeit zu erreichen. Dazu wollen sie u.a. die Innovationsförderung und ‑finanzierung entbürokratisieren. Seit ihrer Gründung fordert die Hochschulallianz für den Mittelstand die Einrichtung einer Deutschen Transfergemeinschaft, um die unterschiedlichen Transferaktivitäten insbesondere zwischen den Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) und den mittelständischen Unternehmen stärker entfalten zu können.
„Die Zeit ist reif für den Aufbau einer Innovationsagentur, die durch ihre Förderung von Transferstrukturen die strukturelle Förderlücke zwischen Grundlagenforschung einerseits sowie wettbewerblichem Marktgeschehen und sozialen Innovationen andererseits schließt“, so Prof. Dr.-Ing. Peter Ritzenhoff, Vorsitzender der Hochschulallianz für den Mittelstand e.V. Als Zusammenschluss von zwölf transferstarken Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Deutschland setzt sich die Hochschulallianz für den Mittelstand für die Einrichtung einer Innovationsagentur ein. Im Rahmen eines aktuellen Gastbeitrags in der Deutschen Universitätszeitung DUZ erläutert Prof. Ritzenhoff das mit der Innovationsagentur einhergehende Ziel, verlässliche Rahmenbedingungen für angewandte Forschung und Transfer zu schaffen. Schließlich zeichnet sich die aktuelle Förderlandschaft durch grundlagenorientierte Programme und langfristige Angebote aus, die die bisherige Transfer- und Innovationsförderung monetär um ein Vielfaches übersteigen. Dabei hat sich die angewandte Forschung und Entwicklung an HAW in Deutschland bereits zu einem festen Bestandteil des Innovationsgeschehens etabliert und verfügt insbesondere in der Zusammenarbeit mit dem Mittelstand über noch ungenutzte Potentiale.
Wie wichtig Wissenschaft und Innovation für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft sind, hat auch die Hochschulrektorenkonferenz gemeinsam mit 24 Spitzenorganisationen des deutschen Forschungs- und Innovationssystems in ihrer aktuellen Stellungnahme zu den Koalitionsverhandlungen hervorgehoben: „Wir müssen aus der Erfahrung der COVID-19-Pandemie die richtigen Schlüsse für Deutschland ziehen. Es gilt schnell zu lernen, Lücken im Innovationssystem zu schließen und künftige Wertschöpfung zu sichern.“ Der Appell an Bund und Länder richtet sich entsprechend dem Ansinnen der Hochschulallianz für den Mittelstand ebenfalls auf die Einrichtung einer Innovationsagentur, damit die vielen Chancen durch unterschiedlichste Transferaktivitäten stärker entfaltet und in der Wirtschaft wie auch Gesellschaft ankommen können.
„Auf Basis der Sondierungsgespräche stehen die Signale in den rot-gelb-grünen Koalitionsverhandlungen aber gut, dass die wegweisenden Schritte durch den Bund wie auch die notwendigen Vereinbarungen mit den Ländern im Hinblick auf die Transferförderung neu aufgestellt werden“, so Prof. Ritzenhoff. Die Erwartungen an die kommende Bundesregierung seien hoch, nicht zuletzt weil mit den Freien Demokraten und Bündnis 90/Die Grünen zwei Parteien die Transferförderung in Form einer Innovationsagentur bereits in ihre Wahlprogramme integriert hatten.