Stellungnahme zu den Eckpunkten „Semesterzeiten aufgrund der Corona-Krise“ der KMK
Berlin 06.04.2020. Die aktuelle Corona-Pandemie hat bereits Auswirkungen auf das Sommersemester und wirft ihre Schatten auf das bevorstehende Wintersemester voraus. Die Hochschulallianz für den Mittelstand (HAfM) begrüßt daher die innerhalb der Kultusministerkonferenz (KMK) am vergangenen Freitag erfolgte Verständigung, dass die Semesterzeiten des Sommersemesters 2020 nicht verschoben werden und das Semester grundsätzlich durchgeführt wird. Für die Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW)/Fachhochschulen ein wichtiges Signal – schließlich war der der Veranstaltungsbetrieb im Sommersemester 2020 trotz des durch die Coronakrise hervorgerufenen Notbetriebs an den Hochschulen größtenteils schon Mitte März angelaufen.
Innerhalb kürzester Zeit reagierten die Hochschulen für angewandte Wissenschaften/Fachhochschulen auf die aktuelle Lage und stellten ihre jeweiligen Lern- und Lehrveranstaltungen weitgehend auf digitale Lernformate um. „Dem engagierten und kreativen Mitwirken der Kolleginnen und Kollege gebührt dafür größter Dank“, so der Vorsitzende der Hochschulallianz für den Mittelstand (HAfM) Prof. Dr.-Ing. Peter Ritzenhoff. Für die erforderlichen Anpassungen der Lern- und Prüfungsformate wurden kurzfristig die Prüfungsordnungen an den Hochschulen erweitert. So hat Prof. Ritzenhoff als Rektor der Hochschule Bremerhaven beispielsweise am vergangenen Freitag per Eilentscheid die Regelungen für das Prüfungswesen getroffen.
„Dass von der KMK Leitlinien für die Semestergestaltung gewährt werden, schafft grundsätzlich eine bundeseinheitliche Grundlage für die Hochschulen“, so Prof. Ritzenhoff. Insbesondere für die Hochschulen der angewandten Wissenschaften/Fachhochschulen der Hochschulallianz sei aufgrund ihrer Praxisnähe und engen Zusammenarbeit mit der Wirtschaft in der Region eine flexible Ausgestaltung der Vorlesungszeiten für das Sommersemester – wie von der KMK vorgeschlagen – wichtig. Die Hochschulen gehen bisher davon aus, dass bestimmte, dem anwendungsorientierten Charakter auf Präsenz angewiesene Veranstaltungen wie z. B. Laborpraktika zum Ende des Semesters noch in Präsenz erfolgen werden. Einzelne Veranstaltungen können daher auch noch nach der derzeit geltenden Veranstaltungszeit angeboten werden. Die unflexible Vorgabe der KMK, den Start der Vorlesungen im Wintersemester in den November zu verlegen, wird 2 jedoch kritisch bewertet. Aufgrund der sehr dynamischen Situation und der unterschiedlichen regionalen Ausbreitung des Coronavirus muss eine Flexibilität beim Start des Wintersemesters ermöglicht werden, damit die Semesterzeiten nicht über mehrere Jahre unter den Folgen der CoronaPandemie zu leiden haben.
Zudem unterstreichen die Mitglieder der Hochschulallianz für den Mittelstand die Notwendigkeit, ein Aussetzen der Anrechnung auf die BAFöGZeiten wie auch die Langzeitstudiengebühren für das laufende Sommersemester einheitlich schnellstmöglich zu regeln. Viele Studierende sind durch den Wegfall von Nebentätigkeiten in finanzielle Notlagen geraten, so dass hierfür einfache und schnelle Hilfestellungen notwendig sind“, so Prof. Ritzenhoff. Aktuell werden zwar zur Minderung dieser Notlagen von allen Hochschulen sinnvolle Regelungen getroffen wie auch weitgehend regionale Hilfsfonds eingerichtet, dies reiche aber bei weitem nicht aus.
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Die Hochschulallianz für den Mittelstand ist ein bundesweiter Verbund anwendungsorientierter Hochschulen. Die Mitgliedshochschulen fühlen sich den kleinen und mittelständischen Unternehmen ihrer Region als Rückgrat der deutschen Wirtschaft verpflichtet. Sie verfügen über langjährige gewachsene Forschungskooperationen mit regionalen Unternehmen und bilden durch ein arbeitsmarktbezogenes und anwendungsnahes wissenschaftliches Studium deren künftige Fach- und Führungskräfte aus. Die Hochschulen sind Impulsgeber für das Innovationsgeschehen im Mittelstand und tragen so zur Sicherung von Fortschritt und Wohlstand bei. An den aktuell zwölf Mitgliedshochschulen der Allianz studieren mehr als 100.000 Studierende in ca. 520 Studiengängen.